Städtisches Bestattungswesen Meißen

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Rebsorten im sächsischen Weinanbaugebiet

In Meißen wird nicht nur das weltbekannte Meissener Porzellan hergestellt, sondern auch exzellenter Wein: Der Bereich Meißen gehört zum Weinanbaugebiet Sachsen, eines der kleinsten in Deutschland. Dieses wird von den Weinhoheiten repräsentiert, die jedes Jahr neu gekürt werden.

Durch das günstige Klima gedeihen im Elbtal viele verschiedene Rebsorten. Der spezielle Boden verleiht den Reben ihren besonderen Charakter. Im Elbland werden insgesamt 59 verschiedene Rebsorten angebaut. Die Mehrheit davon sind weiße Sorten. Folgend werden die am meisten angebauten Rebsorten in Sachsen im Wesentlichen vorgestellt.

Müller-Thurgau

Müller-Thurgau ist im Weinanbaugebiet Sachsen sowie deutschlandweit die am häufigsten angebaute Rebsorte. Sie wurde 1882 von dem Schweizer Hermann Müller-Thurgau aus den Sorten Riesling und Madeleine Royale gezüchtet und ist weltweit die erfolgreichste Weißweinneuzüchtung. Müller war sich damals jedoch nicht sicher, welche Eltern-Rebsorten er bei der Kreuzung verwendete. Erst 1999 konnte die zweite Eltern-Rebsorte Madeleine Royale sicher bestimmt werden.

Müller-Thurgau gilt als ertragssicher, da die Rebsorte keine hohen Ansprüche an Klima und Bodenbeschaffenheit stellt. Müller-Thurgau bringt außerdem hohe und regelmäßige Erträge. Der Wein enthält wenig Säure und ist leicht süffig.

Riesling

Riesling ist eine natürliche Kreuzung und wurde wahrscheinlich aus Wildrebenbeständen am Oberrhein ausgelesen. Definitiv hat Riesling die Größe der Traubenbeeren, die lange Reifezeit und die Frostfestigkeit mit den Wildreben gemeinsam.

Das Elbtal galt lange Zeit als ungeeignet für den Riesling, da er hohe Ansprüche an die Lage stellt – er ist sehr anfällig für Krankheiten und die Beeren sind gegen Hitze empfindlich. Trotzdem ist der Riesling heute die zweitwichtigste Sorte im Weinanbaugebiet Sachsen.

Weißburgunder/Pinot Blanc

Der Weißburgunder ist eine seit dem 14. Jahrhundert bekannte Weißwein-Rebsorte. Er wurde im Mittelalter vom Orden der Zisterzienser in den Rheingau gebracht und von dort aus verbreitete er sich dann in ganz Europa. Wann genau er nach Sachsen gelangte ist ungewiss – doch bereits 1750 gehörte der Weißburgunder zu den empfohlenen Rebsorten. Die Rebsorte ist eines der Aushängeschilder des sächsischen Weinanbaugebietes.

Grauburgunder/Ruländer/Pinot gris

Der Grauburgunder wird den Weißwein-Rebsorten zugeordnet, obwohl seine Beerenhaut rötlich bis grau gefärbt ist. Die Sorte ist vermutlich aus Frankreich nach Deutschland gebracht worden und ist eine Mutation des Pinot Noirs. Im Jahr 1711 wurde der Grauburgunder von Johann Seeger Ruland in Deutschland gefunden. Er entdeckte die Rebsorte in einem verwilderten Weingarten bei Speyer und verbreitete sie daraufhin.

Spätburgunder/Pinot Noir

Der Spätburgunder ist die am häufigsten angebaute rote Rebsorte im Elbtal und wird hier bereits seit ca. 200 Jahren angebaut. Aus den roten Trauben werden heute die edelsten Rotweine hergestellt. Man vermutet, dass es diese Sorte schon seit 2000 Jahren gibt. Die Abstammung der Rebsorte ist bis heute ungeklärt. Der Spätburgnder ist eine eher anspruchsvolle Rebsorte. Er stellt zwar hohe Ansprüche an Lage und Boden, aber aus ihm lassen sich hochwertige Rotweine herstellen. Im Winter weist er zudem einen hohen Frostwiderstand auf.

Traminer

Der Traminer hat seinen Namen von dem Ort Tramin in Südtirol. Dort wurden die Weine seit dem Jahr 1000 urkundlich erwähnt. Damit gehört er zu den ältesten Rebsorten weltweit. Das bedeutendste Anbaugebiet ist heutzutage das Elsass. In Deutschland wird der Traminer hauptsächlich in Baden, in der Pfalz und in Sachsen angebaut. 1774 wurde er zum ersten Mal eindeutig in Sachsen erwähnt. Die Rebsorte ist anfällig für Mutation, deshalb gibt es vom Traminer viele Spielarten. Aus Traminer lassen sich sehr aromatische und würzige Weine herstellen.

Kerner

Die weiße Rebsorte Kerner hat ihre größte Bedeutung in Deutschland. Zu Beginn trug die Rebsorte den Namen Weißer Herold, abgeleitet vom Züchter August Herold. Später wurde sie jedoch nach dem schwäbischen Dichter Justinus Kerner umbenannt, der in Weinsberg – dort, wo der Kerner 1929 gezüchtet wurde – lebte.

Ende der 60er Jahre wurde die Rebsorte in Radebeul eingeführt und von dort aus im Umland verbeitet. Kerner stellt keine hohen Ansprüche und bringt selbst in schlechten Jahren gute Qualität. Der Kerner-Wein ist dem Riesling ähnlich.

Goldriesling

Der Goldriesling wird heute weltweit fast ausschließlich im Weinanbaugebiet Sachsen angepflanzt. Seine „Heimat“ liegt allerdings im Elsass – dort wurde er im Jahr 1893 von Christian Oberlin aus den Sorten Riesling und Früher Malingre gezüchtet. 1913 wurde er dann erstmals in Sachsen angebaut. Auch, wenn der Goldriesling kaum irgendwo anders angebaut wird, ist er in einigen anderen Weinbaugebieten Deutschlands zugelassen.

Dornfelder

Wie der Kerner ist auch der Dornfelder von August Herold gezüchtet worden. Dies geschah allerdings einige Jahre später, 1955. Benannt ist der Dornfelder nach dem Kameralverwalter Immanuel Dornfeld, dem Gründer der Weinbauschule, in der August Herold die Rebsorten kreuzte und züchtete. Die rote Rebsorte wird fast ausschließlich in Deutschland angebaut. In anderen Weinanbauländern hat sie nur wenig bis gar keine Bedeutung.

Dornfelder stellt nur wenig Ansprüche an den Boden, aber ist dafür empfindlich gegen Frost, Trockenheit und Pilzkrankheiten.

Durch die kontinuierliche Nachfrage nach farbintensivem Wein ist Dornfelder zu einer Art Modesorte geworden.

Scheurebe

Die weiße Rebsorte wurde 1916 von Georg Scheu gezüchtet und auch nach ihm benannt. Die Scheurebe wird hauptsächlich in Deutschland angebaut – kleinere Flächen lassen sich in Österreich, in der Schweiz und im Süden Englands finden. Seit ca. 1970 wird diese Rebsorte in Sachsen angebaut.

Bacchus/Frühe Scheurebe

Die weiße Rebsorte Bacchus entstand aus der Kreuzung von (Silvaner & Riesling) und Müller-Thurgau im Jahr 1933. Die beiden Deutschen Peter Morio und Bernhard Husfeld züchteten die Rebsorte am Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof. Die Zulassung in Deutschland erfolgte allerdings erst im Jahr 1972 mit dem Eintrag in die Sortenliste. Die Rebsorte trägt den römischen Namen für Dionysos, den griechischen Gott des Weines und des Rausches.

Vordergründig wird die Rebsorte in Deutschland und England angebaut, aber es gibt auch kleine Bestände in der Schweiz.

Regent

Der Regent ist eine rote Rebsorte, die heute zu den bedeutendsten pilzwiderstandsfähigen Qualitäts-Rebsorten weltweit zählt. Seit der Zulassung im Jahr 1995 nimmt die Popularität der Rebsorte in Deutschland immer weiter zu. Deutschland besitzt zudem die größte Anbaufläche. Kleinere Flächen lassen sich in Belgien, England, Italien, Österreich, Rumänien und Ungarn finden.

Die Rebsorte wurde nach dem 140,5-Karat-Diamanten aus Indien benannt, der unter anderem die Krone von Ludwig XV sowie Napoleons Degenknauf verschönerte.

Der Wein enthält einen überdurchschnittlich hohen Gehalt des Rotweinfarbstoffes Malvidin, welchem er seine kräftige, tiefrote Farbe verdankt.

Elbling

Der Weiße Elbling ist eine der ältesten Rebsorten Deutschlands. Man könnte vermuten, dass der Elbling nach dem Fluss Elbe benannt ist – doch die Bezeichnung hat einen ganz anderen Ursprung: Die Römer nannten die Rebsorte wohl „Vitis alba“, die „Weiße Rebe“. Sprachforscher nehmen an, dass aus dem Wort „alba“ über die Begriffe „Alben“ und „Elben“ die Bezeichnung „Elbling“ entstand.

Historiker nehmen an, dass die Römer den Elbling schon vor 2.000 Jahren nach Deutschland brachten, aber auch ein Umweg über Gallien wird für möglich gehalten. Bis ins Mittelalter war der Elbling die häufigste deutsche Rebsorte, die allerdings ab dem 19. Jahrhundert von anderen Sorten wie dem Riesling verdrängt wurde.

Außerhalb Deutschlands gibt es noch kleine Anbauflächen im Elsass und in Lothringen, Luxemburg und der Schweiz.

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