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Seltene Tierarten in Meißen und Umgebung

Seltene Tierarten in Meißen und Umgebung

Das sächsische Elbland ist ein beliebtes Ziel für Touristen, denn es gibt viel zu entdecken: Die Touristenmetropole Dresden mit der beliebten Frauenkirche, das malerische Meißen mit der Albrechtsburg und dem Dom und der Sächsische Weinwanderweg, sind nur einige Beispiele, die das Elbland sehenswert machen.

Neben unzähligen Touristenattraktionen bietet das sächsische Elbland vor Allem aber auch eine vielfältige Flora und Fauna. Sachsen beherbergt viele Tierarten, die in Deutschland nur noch selten vorkommen; unzählige Tierarten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. Im Raum Meißen – Dresden lassen sich noch einige dieser Tierarten finden.

Die Würfelnatter

Bei der Würfelnatter (Natrix tessellata) handelt es sich um eine rund einen Meter lange, ungiftige Schlange. Sie ist die seltenste Schlange Deutschlands und vom Aussterben bedroht. Deshalb wurde sie von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde zum Reptil des Jahres 2009 ernannt. Sie ist damit die erste Schlange, der die Ehre widerfährt, Reptil des Jahres zu werden.

Sie gehört zur Familie der Nattern und innerhalb dieser Familie zur Gattung der europäischen Wassernattern. Sie wird umgangssprachlich auch See- oder schlicht Wasserschlange genannt. Die Würfelnatter kann eine Länge von 80 Zentimeter bis maximal 1,30 Meter erreichen, wobei die Weibchen etwas größer und stärker sind. Ihre Lebenserwartung beträgt ca. 10 bis 15 Jahre.

Besonders auffällig sind ihre Augen mit den runden Pupillen. Diese sind nach oben gerichtet, sodass die Schlange damit aus dem Wasser schauen kann, wenn sie schwimmt. So schützt sie sich vor Feinden. Ihre Färbung reicht von gelblich-oliv über graugrün bis graubraun. Das dunkle, würfelartige Fleckenmuster am Rücken ist etwas versetzt. Diesem Muster verdankt die Schlange ihren Namen. „Tessellata“ bedeutet „mit Vierecken oder Würfeln bedeckt“. Manchmal werden die Tiere wegen dieses Musters auch mit Vipern verwechselt. Der Gattungsname „Natrix“ bedeutet übersetzt „die Schwimmerin“, was für eine Wassernatter sehr zutreffend ist.

Der Kopf der Würfelnatter ist kantig, schmal und läuft spitz zu. Die Nasenöffnungen sind gut sichtbar und der Kopf ist deutlich vom Körper zu unterscheiden.

Zum Sonnen nutzt die Natter gerne Hänge wie beispielsweise Weinberge oder auch Bahndämme, Straßen und Böschungen. Trockenmauern werden gerne als Versteck und als Möglichkeit zur Überwinterung ausgesucht.

Damit die Würfelnatter ihr Winterversteck verlässt, muss die Temperatur im Schatten mindestens 10 °C betragen. Für Deutschland bedeutet es, dass die Würfelnatter erst im April oder Mai aus ihrem Versteck kriecht. Meistens bleibt sie dann zunächst noch für eine Weile in der Nähe ihres Winterquartiers und sonnt sich dort. Ins Wasser geht die Würfelnatter erst, wenn es mindestens 12 °C warm ist. Dann schwimmt und taucht sie sehr gerne. Oft bleibt sie mehrere Stunden lang im flachen Wasser und verlässt es nur, um sich in der Sonne aufzuwärmen oder um sich fortzupflanzen.

Im Frühsommer, in der Regel im Zeitraum von Mai bis Juni, paart sich die Schlage. Das geschieht meistens versteckt im Uferbereich. Ihre Eier legt die Schlange ab Anfang Juli ab. Je wärmer es ist, umso rascher kommen die rund 20 Zentimeter langen Baby-Schlangen zum Vorschein, spätestens jedoch nach 50 Tagen. Sie beginnen sofort zu fressen und sind vom ersten Tag an auf sich allein gestellt. Nach rund einer Woche häuten sie sich zum ersten Mal. Wenn sie genug zu fressen haben, können junge Schlangen bis zum Winter bereits rund 30 Zentimeter lang sein. Mitte September beginnt die Schlange damit, sich ein Versteck für den Winter zu suchen, das sie spätestens Mitte Oktober bezieht, um die kalte Jahreszeit durchweg schlafend zu verbringen. Dies hat einen guten Grund: Durch die kalten Temperaturen und die Ruhe sinkt ihr Stoffwechsel, so dass die Schlange kaum Energie verbraucht. So kann sie problemlos mehrere Monate verbringen, ohne auf Futterjagd gehen zu müssen.

Würfelnattern sind tagaktiv. Während der Vormittag ausgiebig zum Sonnenbaden genutzt wird, findet am Nachmittag die Nahrungssuche statt. Dabei wird das jeweils verfügbare Artenspektrum an Fischen genutzt. In Deutschland wurde beobachtet, dass unter anderem der Gründling zu den regelmäßigen Beutetieren gehört, aber auch verschiedene andere Karpfenarten machen einen wesentlichen Teil der Nahrung aus. Der Beute wird entweder unter Wasser aufgelauert oder diese wird aktiv gesucht. Dann wird sie blitzschnell geschnappt, mit den kleinen nadelspitzen Zähnen festgehalten und schließlich lebendig verschlungen. Ist die Beute aber doch zu sperrig, dann kriecht die Schlange zum Fressen auch manchmal ans Ufer.

Fressfeinde der Würfelnatter sind kleinere Säugetiere wie Ratten, Bisamratten, Hermeline und Mauswiesel, aber auch Vögel wie beispielsweise Reiher. Auch große Raubfische wie Hechte und Welse gehören zu ihren Feinden. Ein zunehmend erkanntes Problem ist der Wegfraß der Jungschlangen durch Stockenten. Wenn sie sich bedroht fühlt oder ergriffen wird, gibt die Würfelnatter Zischlaute von sich. Daneben kann sie, wie die Ringelnatter, ein übelriechendes Postanaldrüsen-Sekret verspritzen und sich gelegentlich auch totstellen. Dazu legt sie sich auf den Rücken, öffnet das Maul leicht und lässt die gespaltene Zunge schlaff heraushängen. Doch damit ist die Natter mit ihrer sagenumwobenen List noch lange nicht am Ende. Um Feinde zu erschrecken, schnellt sie mit geschlossenem Maul vorwärts und täuscht einen Biss vor. Tatsächlich ist sie jedoch extrem beißfaul.

In Deutschland ist die Schlange vom Aussterben bedroht. Das liegt vor allem daran, dass ihr Lebensraum starken Eingriffen ausgesetzt ist. Viele Flüsse sind begradigt, vertieft oder ausgebaut worden. An einigen Gewässern sind im Uferbereich Straßen entstanden, die den Lebensraum der Natter durchtrennen. Hinzu kommt, dass die Schlange störanfällig ist: Freizeitaktivitäten können die Tiere gefährden. Dazu zählen nicht nur laute Motorboote, Badegäste, Angler oder Kanufahrer, sondern auch touristische Einrichtungen wie Campingplätze oder Bootsanleger. Ebenfalls machen Wasserverschmutzungen und der Mangel an Winterquartieren und Eiablagerungsplätzen dem Reptil deutlich zu schaffen.

Nachweislich kommt die Würfelnatter heute in drei Nebenflüssen des Rheins vor, nämlich in Lahn, Mosel und Nahe. Alle befinden sich im Bundesland Rheinland-Pfalz. An der Elbe bei Meißen in Sachsen galt sie seit etwa Mitte des 20. Jahrhunderts als ausgestorben, wurde aber in den letzten Jahren mit Erfolg neu angesiedelt. Am 4. Juni 1999 wurde ein Wiederansiedlungsprojekt gestartet. Dazu erfolgte die erste Freisetzung von 76 tschechischen Würfelnattern an der Knorre, einem Elbuferfelsen. Am 29. Mai 2000 erfolgte die zweite Freisetzung von tschechischen Würfelnattern an der Knorre mit 76 Nachzucht-Schlangen von der Eger, dem linken Nebenfluss der Elbe. Damit waren innerhalb von zwei Jahren 152 Würfelnattern ins historische Habitat an der Knorre ausgesetzt worden. Leider erlitt die Population durch das Jahrhunderthochwasser an der Elbe im August 2002 einen deutlichen Einbruch. Trotz hoher Verluste haben Würfelnattern diese Katastrophe überlebt. Im Jahr 2003 konnte Sachsens einzige Wasserschlangenart 42-mal beobachtet werden. Das ist zwar weniger als in den Jahren zuvor, aber mehr noch als erwartet. Sogar frisch geschlüpfte Jungtiere sind gefunden worden. Ein erneutes Aussetzen junger Schlangen war daher nicht erforderlich.

Natürlich ist es streng verboten, Tiere, die unter Naturschutz stehen, zu fangen oder gar zu töten. Leider haben wir Menschen gegen vermeintlich hässliche, ekelige oder böse Tiere, zu denen für viele auch die Schlangen zählen, derartige Vorbehalte, dass wir diese Gesetze missachten. Für bedrohte Arten wie die Würfelnatter kann ein solches Verhalten dazu führen, dass sie eines Tages aussterben. Deshalb: Auch Lebewesen wie die Würfelnatter, die keinesfalls niedlich aussehen, sind wertvolle Geschöpfe und haben unseren Schutz verdient.

Der Bienenfresser

Der Bienenfresser gehört zu den in Afrika überwinternden Zugvögeln. Er ist im Durchschnitt 28 Zentimeter groß und ist einer der buntesten Vögel Europas. Seinen Namen hat er seiner Ernährungsweise zu verdanken – denn die Biene gehört zu seiner Hauptbeute.

Der Bienenfresser hat ein unverkennbares, buntes Gefieder: Der Bauch- und Brustbereich ist türkis, Scheitel-, Nacken- und Rückenpartien sowie die Flügel sind rostbraun und über dem gelblichen Kinn befindet sich ein schwarzer Augenstreif. Ein weiteres Merkmal ist der lange, leicht gebogene Schnabel. Die Jungtiere sind blasser gefärbt.

Der Bienenfresser bevorzugt warmes Klima. Sein Verbreitungsgebiet reicht von Südwest- und Vorderasien, Nordwestafrika sowie Süd- und Südosteuropa nordwärts bis Südostpolen. In Deutschland galt er Ende der 1980er Jahre als ausgestorben, seit 1990 wandert er jedoch wieder ein. Im Landkreis Meißen wurde erstmals 2004 ein Brutvorkommen entdeckt. Auch in Riesa und Umgebung sind die Tiere schon einige Male aufgetaucht.

Der Bienenfresser lebt in offenen Landschaften mit einzelnen Bäumen und Gebüschen. Er brütet in Steilhängen an Ufern von Flüssen, Seen oder Teichen.

Bienenfresser sind normalerweise in Kolonien anzutreffen. Sie sitzen meist zusammen mit Artgenossen auf herausragenden Ästen, Leitungsdrähten und Masten. Sie sind sehr gute Flieger, wirken auf dem Boden aber eher unbeholfen.

Der Bienenfresser ernährt sich vor allem von Bienen, Wespen, Hummeln, Hornissen, aber auch von Libellen, Zikaden und fliegenden Käfern. Diese erbeutet er im Flug. Da seine Beute wehrhaft ist, fliegt der Bienenfresser nach Ergreifen des Insektes zu einer nahegelegenen Sitzwarte, um dort mit kräftigen Hieben auf die Unterlage seine Beute zu töten und durchzukneten – dabei entleert sich die Giftdrüse des Stachels. Erst dann wird das Beutetier verschluckt oder an die Jungen weitergegeben.

Diese brütet er ebenfalls in der Kolonie. Das Nest wird als Bruthöhle in Hänge und Wände von Steilufern oder Sandgruben gegraben, wobei die Brutpaare diese ziemlich nah beieinander anlegen. Die röhrenartigen Bruthöhlen sind meist einen bis eineinhalb Meter lang mit einem Durchmesser von vier bis fünf Zentimetern. Das Einflugloch ist etwas größer. Am Ende der Röhre befindet sich die blasenförmig erweiterte Brutkammer. Das Brutpaar benötigt etwa zwei bis drei Wochen, bis es die Bruthöhle fertiggestellt hat. Die Brutzeit beginnt Mitte Mai – nach der Rückkehr aus Afrika – und dauert einschließlich der Aufzucht bis Ende Juli. Die Brut selbst dauert dabei circa 20 bis 22 Tage. Es brüten beide Geschlechter, das Männchen allerdings in geringerem Maße. Das Gelege besteht aus fünf bis sieben fast kugeligen, weißen, glatten, glänzenden Eiern, welche direkt auf dem Boden der Brutkammer liegen. Im Laufe des Brutgeschäftes entsteht am Boden eine zentimeterhohe Schicht – diese besteht aus Speiballen aus Insektenresten sowie Kot und sonstigen Abfällen. Die Jungvögel werden von beiden Eltern circa 20 bis 30 Tage im Nest sowie eine Zeitlang danach betreut.

Die Vogel-Azurjungfer

Die Vogel-Azurjungfer wird bis zu 31 Millimeter lang und hat eine Spannweite von bis zu 48 Millimetern. Wie alle Azurjungfern ist sie kontrastreich schwarz-blau gefärbt. Ihren Namen hat die Vogel-Azurjungfer durch die schwarze Zeichnung auf dem zweiten Hinterleibssegment der Männchen, die manchmal wohl an einen Vogel mit aufgerichteten Schwingen erinnern soll. Der schwarze Anteil ist bei den Weibchen ausgeprägter, deshalb wirken sie insgesamt dunkler.

Lebensraum der Vogel-Azurjungfer sind kleinere, langsam fließende, sonnige, vegetationsreiche Gewässer. An diesen halten sich die Libellen vor allem an besonnten und dauerhaft wasserführenden Bereichen auf. Dichte wintergrüne Unterwasservegetation sowie eine hohe Wasserqualität sind Voraussetzungen für das Vorkommen der Vogel-Azurjungfer.

Die Hauptflugzeit erstreckt sich auf einen kurzen Zeitraum von Mitte Juni bis Anfang Juli. Für die Eiablage benötigt die Vogel-Azurjungfer dichte Bestände aus Wasserpflanzen. Vogel-Azurjungfern bleiben an Ihrem Standort und zeigen kaum ein Wanderverhalten, was die Besiedelung neuer Standorte und ihre Ausbreitung stark erschwert.

Die Vogel-Azurjungfer kommt bundesweit nur sehr selten vor. In Sachsen ist die Art erst in den letzten Jahren wieder entdeckt worden. Die aktuell einzigen bekannten Vorkommen in Sachsen befinden sich im Raum Meißen und vor allem im Landschaftsschutzgebiet Nassau. Aufgrund ihrer Seltenheit ist die Vogel-Azurjungfer auch hier vom Aussterben bedroht.

Die Kleine Hufeisennase

Die kleine Hufeisennase zählt zu den kleinsten Fledermaus-Arten in Europa. Sie ist etwa nur eine Daumenlänge groß, wiegt vier bis zehn Gramm und weist eine Flügelspannweite von circa 19 bis 23 Zentimeter auf. Ihren Namen verdankt die kleine Hufeisennase ihrem hufeisenförmigen Nasenblatt. Für die Familie der Hufeisennasen ebenfalls charakteristisch sind die spitzen Ohren ohne Knorpelmasse an der Ohrmuschel. Das weiche flaumige Fell ist auf dem Rücken braun, während die Unterpartien eine gräulich-weiße Färbung aufweisen.

Die Weibchen und ihr Nachwuchs leben in oft großen Kolonien. Eine Kolonie kann dabei durchaus einige Hundert Individuen umfassen. Die Männchen hingegen sind Einzelgänger oder leben in kleinen Gruppen zusammen. Nur im Spätsommer und im Herbst treffen die Geschlechter zur Paarungszeit aufeinander. Die Jungtiere verbleiben bis zu ihrer Flugfähigkeit an einem geschützten Platz. Während der nächtlichen Beutezüge der Mütter bleiben die Jungtiere alleine. Erst gegen Morgengrauen kehren die Mütter zum Säugen ihres Nachwuchses zurück.

Die kleine Hufeisennase ernährt sich hauptsächlich von Insekten, welche sie in der Nacht mit einem hochfrequenten Echo lokalisiert und im Flug erbeutet. Die Ulltraschall-Ortungsrufe werden außerdem zur Orientierung genutzt. Sie jagt häufig nahe über dem Boden oder über dem Wasser. Tagsüber ruht sie an sicheren Orten und ungefähr 20 Minuten nach Sonnenuntergang verlässt sie ihr Quartier. Für den Winterschlaf von Oktober bis Mai sucht sie geschützte Winterquartiere auf – dafür eignen sich Bergwerke, Stollen, geheizte Keller in Gebäuden und warme Höhlen. Während des Winterschlafes hängt die Kleine Hufeisennase in ihren Flügelhäuten eingehüllt frei und einzeln an den Höhlendecken. Die Kleine Hufeisennase hält einen unterbrochenen Winterschlaf – das bedeutet, dass sie zwischendurch immer wieder mal aufwacht.

Die Kleine Hufeisennase ist vor allem im südlichen Teil Europas verbreitet – insbesondere werden von ihr wärmere Regionen bevorzugt. Des weiteren hält sich die Kleine Hufeisennase auch im Mittelmeerraum auf. Außerdem ist sie in einigen Teilen Nord- und Ostafrikas zu finden – ebenso im südlichen Eritrea, im Sudan und im Vorderen Orient bis Kaschmir. Teilweise wurde die Kleine Hufeisennase auch in der Ukraine gesichtet.

In Deutschland sind noch einige Bestände in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern vorhanden. In Sachsen gibt es nachgewiesene Vorkommen in der Sächsischen Schweiz, im unteren Osterzgebirge, im südlichen Teil der östlichen Oberlausitz und auch im Elbtal in der Umgebung von Dresden und Meißen. Die Kleine Hufeisennase lebt vorwiegend in halboffenen Kulturlandschaften wie Streuobstwiesen, Parkanlagen, auf lichten Wiesen und in lichten Waldrändern. Sie kann auch in Höhen von bis zu 2.000 Metern gefunden werden. Der ursprüngliche Lebensraum der Kleinen Hufeisennase sind die Höhlen, aber sie verwendet in zunehmendem Maße eine Vielzahl von künstlichen Strukturen wie Gruben, Tunnels, Keller und auch Dachböden. Die Kleine Hufeisennase sucht sich solche Plätze aus, wo größere Fledermäuse nicht imstande sind die Zugänge der Höhlen zu erreichen.

Auch wenn die Kleine Hufeisennase in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet geführt wird, so gehört sie doch in einigen Ländern Europas zu den bedrohten Arten, wie zum Beispiel in Österreich. In Österreich war die Kleine Hufeisennase ursprünglich weit verbreitet. Jetzt ist der Bestand stark rückläufig und gebietsweise sogar verschwunden. In der Roten Liste der Schweiz ist die Kleine Hufeisennase vom Aussterben bedroht. Ebenso ist sie in Deutschland vom Aussterben bedroht und wird in der Roten Liste auch unter der Kategorie 1 aufgelistet. Man vermutet, dass die Kleine Hufeisennase in den Bundesländern Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg schon ausgestorben bzw. verschollen ist. In Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und in Bayern wurden regelmäßige Vermehrungen nachgewiesen. In all den genannten Ländern und Bundesländern bestehen für die Kleine Hufeisennase strenge Schutzmaßnahmen. Ursachen für den starken Rückgang der Kleinen Hufeisennase, insbesondere in Deutschland, sind die Renovierungen oder Sanierungen alter Gebäude wie Schlösser, Burgen und alte Kirchen, die häufig als Wochenstuben der Kleinen Hufeisennase genutzt werden. Noch bestehende Restpopulationen sind durch Verinselung gefährdet und somit vom Aussterben bedroht. Als weiterer Gefährdungsfaktor ist die verstärkte Nutzung von extensiver Kulturlandschaft. Durch streng geregelte Schutzmaßnahmen wie Erhaltung der Winterquartiere und Sommerquartiere versucht man den unaufhaltsamen Rückgang dieser Art aufzuhalten. Ob es nun die wirklichen Gründe für den europaweiten Bestandsrückgang sind, liegen weitgehend im Dunkeln.

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